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Fehlerbehebung beim Drehen

Spankontrolle
Lange, ungebrochene Späne wickeln sich um das Werkzeug oder Werkstück. Ursache ist normalerweise niedriger Vorschub sowie niedrige und/oder flache Schnitte.

UrsacheLösung
  • Zu niedriger Vorschub für die gewählte Geometrie
  • Vorschub erhöhen
  • Plattengeometrie mit besseren Spanbrucheigenschaften wählen
  • Werkzeug mit Präzisionskühlschmierstoff verwenden
  • Zu geringe Schnitttiefe für die gewählte Geometrie
  • Schnitttiefe erhöhen oder Geometrie mit besseren Spanbrucheigenschaften wählen
  • Zu großer Eckenradius
  • Kleineren Eckenradius wählen
  • Ungeeigneter Einstellwinkel
  • Einen Halter mit dem größtmöglichen Einstellwinkel (Eintrittswinkel) wählen.
    KAPR= 90° (PSIR =0°)


Spankontrolle
Sehr kurze, oft aneinander haftende Späne durch einen zu harten Spanbruch.
Harter Spanbruch führt häufig zu verminderter Standzeit oder sogar Wendeplattenbruch aufgrundzu hoher Spanlast an der Schneidkante.

UrsacheLösung
  • Zu hoher Vorschub für die gewählte Geometrie
  • Für höhere Vorschübe ausgelegte Geometrie wählen, vorzugsweise eine einseitige Wendeschneidplatte
  • Vorschub verringern
  • Ungeeigneter Einstellwinkel
  • Einen Halter mit dem größtmöglichen Einstellwinkel (Eintrittswinkel) wählen.
    KAPR= 45°–75° (PSIR 45–15°)
  • Zu kleiner Eckenradius
  • Größeren Eckenradius wählen


Oberflächengüte
Die Oberfläche sieht „faserig" aus und fühlt sich auch so an. Die geforderte Maßgenauigkeit wird nicht erfüllt.

UrsacheLösung
  • Späne brechen am Werkstück und hinterlassen Spuren auf der gefertigten Oberfläche
  • Geometrie wählen, die Späne vom Bauteil weglenkt
  • Anderen Einstellwinkel wählen
  • Schnitttiefe verringern
  • Positives Werkzeugsystem mit neutralem Neigungswinkel wählen
  • Faserige Oberfläche aufgrund von übermäßigem Kerbverschleiß an der Schneidkante
  • Sorte mit höherer Widerstandsfähigkeit gegen Oxidationsverschleiß wählen, z. B. eine Cermetsorte
  • Schnittgeschwindigkeit verringern
  • Zu hoher Vorschub in Kombination mit einem zu kleinen Eckenradius erzeugt eine raue Oberfläche
  • Wiper-Wendeschneidplatte oder größeren Eckenradius wählen
  • Vorschub verringern


Gratbildung
Gratbildung am Werkstück beim Ein-/Austritt aus dem Werkstück

UrsacheLösung
  • Schneidkante nicht scharf genug
  • Zu geringer Vorschub für den gewählten Eckenradius
  • Wendeschneidplatten mit scharfen Schneidkanten wählen, PVD-beschichtete Wendeschneidplatten oder geschliffene Wendeschneidplatten bei geringer Vorschubrate, < 0,1 0.004 mm/U
  • Kerbverschleiß im Bereich der Schnitttiefe oder Ausbröckeln
  • Halter mit kleinem Einstellwinkel wählen
  • Gratbildung am Ende des Schnitts
  • Schnitt mit Fase beginnen/beenden oder Radius beim Eintritt/Austritt aus dem Werkstück


Vibration
Hohe radiale Schnittkräfte aufgrund von Vibrationen oder Rattermarken, die durch Werkzeug oder Werkzeugspannung verursacht werden. Typisch für die Innenbearbeitung mit Bohrstangen.

UrsacheLösung
  • Ungeeigneter Einstellwinkel
  • Größeren Einstellwinkel (Eintrittswinkel) wählen. KAPR = 90°
    (PSIR = 0°)
  • Zu großer Eckenradius
  • Kleineren Eckenradius wählen
  • Ungeeigneter Eckenradius oder negative Fase
  • Dünn beschichtete oder unbeschichtete Sorte wählen
  • bermäßiger Freiflächenverschleiß an der Schneidkante
  • Verschleißfestere Sorte wählen oder Schnittgeschwindigkeit reduzieren


Vibrationen
Hohe tangentiale Schnittkräfte


UrsacheLösung
  • Plattengeometrie erzeugt hohe Schnittkräfte
  • Spanbruch ist zu hart, dadurch werden hohe Schnittkräfte erzeugt.
  • Eine positive Plattengeometrie wählen
  • Vorschub reduzieren oder Geometrie wählen, die für höhere Vorschübe ausgelegt ist
  • Variierende oder zu niedrige Schnittkräfte aufgrund geringer Schnitttiefe
  • Schnitttiefe erhöhen, damit die Wendeschneidplatte schneiden kann
  • Werkzeug ist nicht korrekt positioniert
  • Mittenhöhe überprüfen
  • Instabilität des Werkzeugs aufgrund von langem Überhang.
  • Überhang reduzieren
  • Größtmöglichen Bohrstangendurchmesser wählen
  • Silent Tools™(Schwingungsgedämpftes Werkzeug) oder Hartmetallstange wählen
  • Instabile Aufspannung, dadurch unzureichende Steifigkeit
  • Einspannlänge der Bohrstange vergrößern
  • EasyFix™ für zylindrische Bohrstangen wählen

Wendeplattenverschleiß

Zur Erzielung optimierter Schnittdaten, bester Werkstückqualität und Standzeit sollte stets die Schneidkante/Wendeschneidplatte überprüft werden. Die nachfolgende Auflistung unterschiedlicher Verschleißformen, deren Ursachen und mögliche Abhilfen dient als Referenz für eine erfolgreiche Drehbearbeitung.

Freiflächenverschleiß
Bevorzugte Verschleißart in jeder Anwendung. Bietet kalkulierbare und stabile Standzeit.

  • Schnittgeschwindigkeit zu hoch
  • Zu zähe Sorte
  • Ungenügende Verschleißfestigkeit
  • Harte Einschlüsse im Werkstoff
  • Schnittgeschwindigkeit verringern
  • Je nach Anforderung an Zähigkeit oder Verschleißfestigkeit eine geeignetere Sorte wählen

Kerbverschleiß

  • Klebende/oder kaltverfestigende Werkstoffe
  • Einen ~90° Einstellwinkel verwenden
    (~0° Eintrittswinkel)
  • Geometrie ist zu negativ
  • Schärfere Schneidkante auswählen
  • Einstellwinkel verkleinern
  • Schnitttiefe variieren

Kolkverschleiß

  • Schnittgeschwindigkeit und/oder Vorschub zu hoch
  • Spanbrecher zu eng
  • Chemische Zersetzung oder Abrasionsverschleiß
  • Verschleißfestigkeit zu gering
  • Schnittgeschwindigkeit oder Vorschub verringern
  • Verschleißfestere Sorte wählen
  • Offenere/positivere Geometrie wählen

Plastische Deformation
Depression Impression

  • Hohe Wärmebelastung und -druck, zu hohe Arbeitstemperatur
  • Sorte zu zäh/weich
  • Unzureichende Kühlschmierstoffzufuhr
  • Wärmebelastung und -druck durch Reduzierung von Schnittgeschwindigkeit und/oder Vorschub minimieren
  • Bei Schneidkantenverformung (Depression) zunächst Vorschub verringern
  • Bei Verformung der Freifläche (Depression) zunächst Vorschub verringern
  • Verschleißfestere/wärmebeständigere Sorte wählen
  • Offenere/positivere Geometrie wählen
  • Kühlschmierstoffzufuhr verbessern

Aufbauschneidenbildung (B.U.E.)

  • Zu niedrige Arbeitstemperatur
  • Klebende/schmierende Werkstoffe
  • Geometrie zu negativ
  • Beschichtung zu dick
  • Arbeitstemperatur durch Steigerung von Schnittgeschwindigkeit oder Vorschub erhöhen
  • Eine PVD-beschichtete Sorte wählen (weniger BUE auf PVD-Beschichtungen)
  • Eine positivere Geometrie wählen

Abplatzungen

  • Zum Aufkleben neigende Werkstoffe
  • Schnittgeschwindigkeit zu niedrig
  • Bearbeitung mit Schnittunterbrechungen und Kühlschmierstoff
  • Beschichtung zu dick
  • Schnittgeschwindigkeit steigern
  • Kühlschmierstoff abschalten
  • Sorte mit dünnerer Beschichtung (PVD) wählen

Schneidenausbrüche

  • Instabile Bedingungen
  • Zu harte/spröde Sorte
  • Beschichtung zu dick (CVD, führt zu Abplatzungen der Schneidkante)
  • Für stabilere Bedingungen der Maschine sorgen
  • Zähere Sorte wählen
  • Stabilere Geometrie wählen
  • Sorte mit dünnerer Beschichtung (PVD) wählen

Kammrisse

  • Unterschiedliche Schneidkantentemperaturen
  • Schnittunterbrechungen und Kühlschmierstoff
  • Sorte ist empfindlich gegenüber Temperaturschockschwankungen
  • Sorte mit dickerer Beschichtung (CVD) wählen
  • Kühlschmierstoffzufuhr abschalten oder reichlich Kühlmittel zuführen, um ein gleichmäßiges Temperaturniveau zu erzielen
  • Schnittgeschwindigkeit verringern
  • Sorte mit dünnerer Beschichtung (PVD) wählen

Bruch

  • Übermäßiger Verschleiß
  • Falsche Sortenwahl (zu zäh/hart)
  • Ungeeignete Schnittdaten
  • Kürzere Arbeitsgänge (Eingriffszeit) durchführen: Zunächst Verschleißentwicklung und dominierenden Verschleißtyp überprüfen
  • Schnittdaten ändern
  • Geeignetere Sorte (Wendeschneidplatte/Geometrie) wählen

Verschleiß der Umfangsfase - Keramik

  • Zu hoher Schnittdruck
  • Vorschub verringern
  • Zähere Sorte wählen
  • Wendeschneidplatte mit kleinerer Fase, oder Einsatz einer anderen Geometrie zur Änderung der Schnittkraftrichtung.

Schneidenausbrüche außerhalb der Schnittzone

  • Spanstau wegen Planfräsens gegen eine Schulter
  • Die Späne sind zu lang und werden gegen die Schneidkante abgelenkt
  • Kein optimierter Vorschub oder Vorschubrichtung
  • Bearbeitungsrichtung ändern (um Plandrehen gegen eine Schulter zu vermeiden)
  • Vorschub ändern
  • Eine PVD-beschichtete Sorte wählen
  • Eine entsprechende Plattengeometrie wählen, die den Spanfluss modifiziert.

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